JournaFONDS finanziert investigative Recherchen und Reportagen für Schweizer Medien
Schwerpunkt liegt bei freien Medienschaffenden und solchen, die für kleinere Redaktionen arbeiten
Organisationsstruktur verhindert jeglichen Einfluss durch Geldgeber und Vorstand auf die Auswahl der Rechercheprojekte, die finanziert werden
getragen wird JournaFONDS von den grossen Schweizer Journalist:innenverbänden sowie weiterer gewichtiger Akteuren in der Schweizer Medienbranche
Fribourg/Zürich, 18. Februar 2022
Staatsabhängigkeit und «Steuermilliarden für Medienmillionäre» – das waren für die Gegner des Medienpakets zwei Gründe für ihre Ablehnung. Doch nach dem NEIN ist die Finanzierungskrise des Journalismus in der Schweiz nicht gelöst und nicht vom Tisch.
JournaFONDS bietet einen möglichen Ausweg: JournaFONDS finanziert schon heute investigative Recherchen und Reportagen für Schweizer Medien. Finanziert ist JournaFONDS bisher von Stiftungen, der öffentlichen Hand und Urheberrechtsgesellschaften (siehe https://www.journafonds.ch/financement).
Die Organisationsstruktur verhindert, dass Geldgeber beeinflussen können, welche Rechercheprojekte finanziert werden.
Auch der Vorstand von JournaFONDS hat keinen Einfluss auf die Auswahl der Rechercheprojekte; er wird erst im Nachhinein über die Entscheide der Jury informiert.
Die Jury wiederum, welche über die Finanzierung der Projekte entscheidet, besteht aus Berufsjournalist:innen sowie aus Vertreter:innen der Zivilgesellschaft, die alle strengen Befangenheitsregeln unterstehen. So soll sichergestellt werden, dass persönlichen Beziehungen und/oder Befindlichkeiten Jury-Entscheide beeinflussen.
JournaFONDS richtet sich prioritär, aber nicht ausschliesslich, an freie Journalistinnen und Journalisten und solche, die für Redaktionen mit begrenzten Ressourcen arbeiten. Eine finanzielle Unterstützung beantragen können Medienschaffende aus der ganzen Schweiz und aus allen Mediengattungen, seien es Online-, Print-, Audio-, Videomedien. Hauptkriterien für JournaFONDS bei der Auswahl der zu unterstützenden Projekte sind das öffentliche Interesse, also Relevanz für Gesellschaft und Demokratie in der Schweiz.
JournaFONDS besteht seit rund eineinhalb Jahren und ist seit Juni 2021 operativ tätig. In nur einem halben Jahr hat JournaFONDS bereits 18 Rechercheprojekte von Medienschaffenden aus der ganzen Schweiz mit fast 100'000 Franken mitfinanziert.
Nächste Eingabefrist für Projekte investigativer Recherchen ist der 28. Februar 2022.
Weitere Informationen zu JournaFONDS und seinen Mechanismus finden Sie unter: www.journafonds.ch.
Kontakte:
Jean François Tanda, Generalsekretär (079 509 91 10 oder: info@journafonds.ch)
Camille Roseau, Präsidentin (044 448 14 54 oder: croseau@woz.ch)
Gilles Labarthe, Vizepräsident (077 457 38 98 oder: info@datas.ch)
Frédéric Gonseth, Kassier (079 412 68 63 oder: info@fgprod.ch)
JournaFONDS wurde im November 2020 von einer Allianz der wichtigsten Berufsverbände und Gewerkschaften der Schweizer Journalistinnen und Journalisten gegründet: «impressum – Schweizer Journalist:innen», «Syndicom – Gewerkschaft Medien und Kommunikation», «SSM – Schweizer Syndikat Medienschaffender». Hinzu kommen Netzwerke von Berufsjournalist:innen wie «investigativ.ch» oder die «Jungen Journalistinnen und Journalisten Schweiz». Zu den Gründern gehören auch der französischsprachige Think Tank «Nouvelle Presse», der Verein «Medien für alle», «Media Forti» und der Verleger:innenverband «Medien mit Zukunft».
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